Foto: Pierre Aden

90 Jahre Max Bögl

90 Jahre Opus caementitium

90 Jahre Max Bögl

90 Jahre OPUS caementitium

Beton bildet heute das Rückgrat der Bauwelt. Das Gemisch aus Gestein, Sand, Zement und Wasser begleitet die moderne Menschheit, wo sie geht und steht. Milliarden Kubikmeter werden bei unterschiedlichsten Projekten in aller Welt verbaut, spannen sich als Brücken über weite Täler oder stemmen sich als gewaltige Talsperren gegen Flüsse. Doch wer glaubt, Beton sei eine Erfindung der Neuzeit, der irrt. Die Geschichte des faszinierenden Superbaustoffs reicht zurück bis in die Antike.

Die Geschichte:

vom Mörtel bis zum Hoch­leis­tungs­beton

Archäologische Untersuchungen an uralten Bauwerken ergaben, dass bereits vor 14.000 Jahren im heutigen Anatolien der Werkstoff „Mortarium“ von findigen Handwerkern zum Mauern verwendet wurde. Hinter diesem lateinischen Wort, das übersetzt „gebrannter Kalk“ bedeutet, verbirgt sich die moderne Form des Wortes, das wir heute noch kennen und benutzen: Mörtel. Jahrtausende später, ungefähr im Jahr 3000 v. Chr., verbesserten die Phönizier den Mörtel durch Zugabe von vulkanischem Gestein und schufen so ein Material, das auch unter Wasser aushärten konnte.

Außergewöhnliche Architekturen mit römischem Beton

Über Ägypten und Griechenland eroberten die Kenntnisse und Techniken rund um den Mörtel das europäische Festland – und wurden schließlich von den Römern konsequent weiterentwickelt und somit unter der Bezeichnung „opus caementitium“ zum Vorläufer unserer heutigen Betonbauweise. Die hohe Druckfestigkeit des römischen Betons aus Bruchsteinen, gebranntem Kalk, Sand, Wasser und Vulkanasche ermöglichte den Bau von Aquädukten, pompösen Villen und monumentalen Prunkbauten. Eine Meisterleistung dieser Zeit, die sich noch heute bestaunen lässt, ist die gewaltige Kuppel des Pantheons in Rom mit 43 m Durchmesser (siehe Bild).

Kuppel des Pantheons in Rom mit 43 m Durchmesser (Foto: Pierre Aden)

Vergessen und wiederentdeckt

Doch mit dem Untergang des Römischen Reiches ging auch das Wissen um den Beton verloren. Im Mittelalter spielte der Baustoff kaum noch eine Rolle. Es dauerte bis 1804, ehe französische Ingenieure Betonrohre als Fertigteile herstellten. Mit Beginn der Industrialisierung im frühen 19. Jahrhundert begann der endgültige Siegeszug des Betons. 1824 brannte der englische Maurer Joseph Aspdin Ton und Kalk zu Zement. 20 Jahre später revolutionierte sein Landsmann Isaac Charles Johnson diese Mischung durch Schmelzen zum noch heute gebräuchlichen Portlandzement. Und der französische Gärtner Joseph Monier stellte stabile Blumenkübel her, indem er Beton mit einem Stahlgeflecht („Moniereisen“) verband und so ganz nebenbei die Grundlage für einen der robustesten, dauerhaftesten Baustoffe unserer Zeit erschuf: den Stahlbeton. Diese Protagonisten leiteten mit ihren bahnbrechenden Erfindungen das moderne Betonzeitalter ein.

Intelligentes Bauen mit „grauem Gold“

Zu den Pionieren der Neuzeit zählt auch die Firmengruppe Max Bögl. In 90 Jahren Firmengeschichte seit der Gründung im Jahr 1929 spielt der Baustoff Beton, insbesondere in den letzten 30 Jahren aufgrund des technologischen Fortschritts, bis heute eine zentrale Rolle spielt. Basierend auf der langjährigen Erfahrung und Kompetenz im hochpräzisen Betonfertigteilbau positioniert sich die Firmengruppe als wichtiger Impulsgeber in der Entwicklung innovativer Produkte, Betontechnologien und systematisierter Bauverfahren. Heute produziert Max Bögl in sieben Fertigteilwerken mit modernsten multifunktionalen Fertigungsanlagen und eigenem Betonlabor hochwertige Ortbetone sowie Betonfertigteile in höchster Qualität und Genauigkeit, die sich im Hochbau und in der Infrastruktur ebenso bestens bewähren wie in der Windkraft und Fahrwegtechnologie.

Der Werkstoff:

Einsatz ohne Grenzen

Foto: Firmengruppe Max Bögl; Hintergrund: AdobeStock
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Moderner Hochleistungsbeton ist weit mehr als eine Mischung aus Gestein, Zement und Wasser. Dieser Baustoff ist so vielfältig, dass wir schon heute nahezu alle Aufgabenstellungen im modernen Betonbau erfolgreich meistern können. Durch unsere stetige Forschung und Entwicklung erarbeiten Kollegen aus den jeweiligen Fachbereichen moderne Betonrezepturen, welche die vom Kunden gewünschten Produkteigenschaften optimal erfüllen. Hierdurch unterstützen wir unsere Unternehmensstrategie zur Findung, Entwicklung und Herstellung von neuen Produkten, mit denen wir in eine erfolgreiche Zukunft blicken können.

Markus Hecht
Leiter Zentrallabor

Fließbeton

Sehr weicher, fließfähiger oder sehr fließfähiger Frischbeton. Wird durch nachträgliches Zumischen eines sehr wirksamen Betonverflüssigers (Fließmittels) in der Regel auf der Baustelle hergestellt.

Spannbeton

Bewehrter Beton, dessen Stahleinlagen im Unterschied zum Stahlbeton mit einer Zugkraft vorgespannt werden. Durch die dadurch erzeugte Druckspannung im Beton bleiben die Bauteile auch bei Auftreten von Zug- und Biegekräften rissefrei.

1980

Transportbeton

Beton, der im Betonmischwerk zusammengesetzt, in frischem Zustand in geeigneten Fahrzeugen zur Baustelle geliefert und dort einbaufertig übergeben wird. Heute besitzt die Firmengruppe 10 stationäre Betonmischanlagen und 33 Fahrmischer.

Foto: Firmengruppe Max Bögl

Leichtbeton

Beton, der wegen seiner niedrigen Rohdichte ein geringes Gewicht und eine gute Wärmedämmung aufweist. Erreicht wird dies durch Zugabe leichter Gesteinskörnung und/oder durch die Poren im Betongefüge.

Schwer- / Strahlenschutzbeton

Beton mit einer hohen Rohdichte von mehr als 2600 kg/m³. Diese wird durch eine schwere Gesteinskörnung erreicht. Schwerbeton wird auch für den Strahlenschutz (z. B. für Röntgenräume) als Abschirmbeton verwendet. Projektbeispiele sind die Kliniken in Nürnberg und Minden.

Vergussbeton

Fließfähiger Beton zum Vergießen von Bauteilen, Aussparungen/Fugen und Montageöffnungen. Zum Erreichen einer kraftschlüssigen Verbindung wird dem Beton meist ein Quellmittel zugegeben.

Unterwasserbeton

Der speziell unter Wasser eingebaute Beton kommt dort zum Einsatz, wo die Trockenlegung von Baugruben technisch oder wirtschaftlich unvorteilhaft ist. Da eine Verdichtung unter Wasser in der Regel nicht möglich ist, muss der Beton eine fließfähige Konsistenz aufweisen und darf sich nicht entmischen. Unterwasserbeton wurde z. B. zum Bau der Hochhaus-Fundamente des Potsdamer Platzes in Berlin eingesetzt.

Foto: Firmengruppe Max Bögl

2010

Hochfester Beton

Hochleistungsbetone für hochbeanspruchte Bauteile zeichnen sich durch eine hohe Druckfestigkeit über 60 N/mm², hohe Dauerhaftigkeit und günstige Verformungseigenschaften aus. Sie besitzen ein dichtes, homogenes Gefüge mit geringem Kapillarporenanteil und unterscheiden sich von Normalbetonen durch ihren geringen Wasserzementwert. Diese Betone werden bei Max Bögl unter anderem für die Betonhalbschalen der Windtürme eingesetzt.

Foto: Reinhard Mederer

Straßenbeton

Ein speziell für Fahrbahndecken geeigneter Beton mit hoher Druckfestigkeit, hohem Verschleißwiderstand und hohem Frost-Tausalz-Widerstand. Der exakte Einbau erfolgt in der Regel mit Gleitschalungsfertigern.
Foto: HeidelbergCement AG

Stahlfaserbeton

Beton, der durch Zugabe von Stahlfasern eine erhöhte Zug- und Biegefestigkeit aufweist. Die Stahlfasern mit Zugfestigkeiten bis zu 2500 N/mm² ersetzen die konventionelle Bewehrung aus Stabstählen oder Betonstahlmatten.
Foto: Fraunhofer Institut – Bayreuth

Selbstverdichtender Beton

Beton mit sehr gutem Fließverhalten, der allein durch die Schwerkraft entlüftet und die Bewehrung umschließt. Für die Herstellung von SVB werden fast ausschließlich spezielle Betonzusatzmittel und Zusatzstoffe (z. B. Kalksteinmehl aus dem eigenen Steinbruch Wiesenhofen) eingesetzt.
Foto: Firmengruppe Max Bögl

UHPC-Beton

Ultrahochfester Beton, der sich durch seine extrem hohe Dichtigkeit und Druckfestigkeit von über 150 N/mm² auszeichnet. Wegen seiner hohen Druck- und Biegezugfestigkeit ist er hervorragend für die Herstellung filigraner Bauteile (z. B. schlanke Stützen und Binder, plattenartige Bauteile) geeignet.

Textilbeton

Verbundwerkstoff aus einer Feinbetonmatrix und Hochleistungsfaserstoffen aus Carbon, Glas oder Basalt. Gegenüber der klassischen Bewehrung aus Stahl kann die textile Bewehrung nicht korrodieren. Textilbeton zeichnet sich durch seine Leichtigkeit bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit aus. Beispiel sind die dünnwandigen Fassadenplatten des Stadtquartiers „NeuerMarkt“ in Neumarkt i. d. OPf.
Foto: Reinhard Mederer

Polymerbeton

Kunstharzbeton mit reaktionsfähigen Polymerbindemitteln (z. B. Epoxidharz, Polyurethane) und trockener Gesteinskörnung. Wegen des fehlenden Kapillarporensystems und der dadurch hohen Dichtigkeit zeichnet er sich durch eine gute Chemikalienbeständigkeit, schnelles Erhärten und eine hohe mechanische Festigkeit aus. Eingesetzt wird er zum Beispiel zur Auskleidung von Tübbings.
Foto: Firmengruppe Max Bögl

Flüssigboden

Flüssigboden wird auch als zeitweise fließfähiger, selbstverdichtender Verfüllbaustoff aus Böden und Baustoffen (ZFSV) bezeichnet. Eingesetzt wird das Verfahren überwiegend zum Verfüllen von Gräben und zur Einbettung von erdverlegten Bauteilen.
Foto: Reinhard Mederer

Brandschutzbeton

Erhöhte Anforderungen an den Brandschutz in Tunnels erfordern das Zumischen von Polypropylenfasern, die im Brandfall durch Schmelzen Hohlräume bilden, durch welche der Dampfdruck entweichen kann, und somit Abplatzungen verhindern.
Foto: MFPA Leipzig GmbH

Direkt befahr­­barer Beton

Durch den Einsatz von selbstverdichtendem Beton können zum Beispiel bei dem Parkhaussystem Bögl die Parkdecks ohne zusätzliche Beschichtung direkt befahren werden. Eine kostenintensive Wartung der Beschichtung entfällt.

Foto: Tom Philippi – Stuttgart

2019

Die Produkte:

Fortschritt baut man aus Ideen.

Foto: Firmengruppe Max Bögl; Hintergrund: AdobeStock
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Mit der Entwicklung innovativer Produkte aus Beton und deren industrieller Fertigung können wir heute Lösungen für die zukünftigen Bedürfnisse und Herausforderungen der Megatrends Digitalisierung, Urbanisierung, Mobilität und Erneuerbare Energien bieten. Kern unserer Produktstrategie mit einer begrenzten, aber facettenreichen Auswahl an Produktvarianten aus standardisierten Bauteilelementen ist dabei die gezielte Ausrichtung an den Anforderungen, Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden.

Stefan Bögl
Vorstandsvorsitzender

Hohlblocksteine

Binder / Pfetten

Schlitzrinnen

Betonrohre

Fensterstürze

Doppelwände

Elementdecken

Klebebrücke

Tunnelsegmente

Maschineller Tunnelbau mit Stahlbetontübbings steht für intelligentes Bauen unter bewährter Kosten- und Zeitersparnis.­ Bei Genauigkeiten von +/- 0,3 mm sind Produktionsanlagen, handwerkliche Fähigkeiten und Ingenieurleistungen auf hohem Niveau ge­fordert.
Foto: Reinhard Mederer

Hybrider Fahrweg­träger Transrapid

Der MGB – Maglev Guideway Bögl stellt eine Optimierung und Kombination der anfänglichen Standardbaumethoden der Transrapid-Versuchsanlage Emsland in Lathen dar. Die Weiterentwicklung führte zum Hybriden Fahrwegträger aus Spannbeton und Stahl, der auf der weltweit einzigen kommerziellen Transrapid-Strecke in Shanghai, China zum Einsatz kommt.
Foto: Firmengruppe Max Bögl

Feste Fahrbahn Bögl

Die in Längsrichtung gekoppelten Gleistragplatten der FFB haben sich zu einem weltweit bekannten Oberbausystem etabliert, das sämtliche Belange des modernen Eisenbahnbaus im Hochgeschwindigkeitsbereich berücksichtigt.
Foto: Wolfgang Seitz

Light Rail Bögl

Mit der LRB bietet Max Bögl ein Fahrbahnsystem für den schienengebundenen Personennahverkehr – von festen Fahrbahnen mit unterschiedlicher Oberflächengestaltung bis hin zu Weichen und Sonderlösungen.
Foto: Jochen Seelhammer

Direkt befahrbarer Bahnübergang

Mit der direkt befahrenen Betonfertigteilplatte für Bahnübergänge mit eingedrückter Schiene liefert Max Bögl eine Fahrbahnplatte, die ohne einen zusätzlichen Belag, wie beispielsweise Gussasphalt, sofort einsetzbar ist.
Foto: Firmengruppe Max Bögl

Bahnschwelle Bögl

Mit der Fertigung von Schwellen, einem Produkt für den konventionellen Schotteroberbau, komplettiert Max Bögl seine Produkt­palette für den Bahnbau.
Foto: Firmengruppe Max Bögl

Lärmschutzwände

Der Lärmschutz stellt höchste Anforderungen an Akustik, Konstruktion, Wirtschaftlichkeit und Gestaltung. Diesen komplexen Ansprüchen setzt Max Bögl ein eigenentwickeltes System entgegen, das auch die Faktoren Umweltverträglichkeit und Recycling berücksichtigt.
Foto: Michael Stibitz

Fassadenbetonteile

Der Einsatz von Fertigteilfassaden im Hochbau ist aufgrund der kurzen Bauzeiten und damit einhergehenden Kostenvorteile aus dem modernen Baugeschehen nicht wegzudenken. Hier nutzt Max Bögl konsequent die Vorteile kostengünstiger Serienproduktion auf hohem Qualitätsstandard und lässt Sichtbetonfassaden mit höchster Güte und Langlebigkeit entstehen, die den Spielraum für kreative Ideen von Planern und Architekten erweitern.
Foto: Photographisches Licht

Maschinenbau­teile aus Beton

Sonderanwendungen aus dem allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau sind Herausforderungen, denen sich Max Bögl mit dem Werkstoff „Hochfester Beton“ stellt. Damit können Maschinengestelle in höchster Präzision, Form- und Temperaturstabilität hergestellt werden.

Foto: Reinhard Mederer

Hybridturm Bögl

Mit dem Hybridturm aus Beton und Stahl bietet Max Bögl ein effizientes Gesamtsystem für Windkraftanlagen mit Nabenhöhen bis zu 200 m. Antrieb und Motivation zur Eigenentwicklung der Windkrafttürme entsprangen der hohen Fachkompetenz in der Konstruktion und Fertigung hochpräziser Beton- und Stahlfertigteile.
Foto: Reinhard Mederer

Wasserbatterie

Mit der Wasserbatterie setzt Max Bögl in technisch innovativer Weise neue Maßstäbe im Bereich Stromspeicher. Der neuartige Großspeicher kombiniert die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien mit einem modernen Pumpspeicherkraftwerk.
Foto: Tim Siegert

Parkhaussystem Bögl

Mit seinen modularen Parkhaussystemen in Betonfertigteil- und Stahlverbundbauweise schafft Max Bögl hochfunktionale Gebäude von langer Lebensdauer bei geringem Instandhaltungsaufwand, die auch ästhetische Ansprüche erfüllen.
Foto: Reinhard Mederer

Hybride Bahnbrücke Bögl

Für den kurzfristig durchzuführenden Ersatzneubau von Bauwerken mit kurzen Stützweiten entwickelte Max Bögl ein Baukastensystem aus hybriden Beton- und Stahlbauteilen, das die Vorteile der seriellen Fertigung in puncto Bauzeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit voll ausschöpft.
Visualisierung: DACHER Design & Technik

Transport System Bögl

Das TSB ist eine wirtschaftliche und schlüsselfertige Gesamtlösung für urbane Mobilität im Personennahverkehr. Das eigens entwickelte Magnetbahnsystem besteht aus Fahrweg, Fahrzeugen und Betriebsleittechnik und gewährleistet eine zuverlässige sowie emissionsfreie Form der Fortbewegung.
Foto: Firmengruppe Max Bögl / Andreas Mayr

Modulbrücke Bögl

Für den Neubau bzw. die Sanierung von Straßenbrücken bietet Max Bögl mit der Modulbrücke ein innovatives Baukonzept mit getrenntem Tragsystem. Die aus VFT-Trägern und Fahrbahnelementen bestehende Fertigteilbrücke kann ohne Abdichtung und Belag direkt befahren werden. Vom Spatenstich bis zur Verkehrsfreigabe beträgt die Bauzeit nur 80 Werktage.
Foto: Reinhard Mederer

maxmodul

Mit dem seriellen, modularen Wohnungsbausystem maxmodul leistet Max Bögl einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit einem hohen Maß an Wohnkomfort. Die Module werden in der eigenen modernen Baufabrik in höchster Präzision und Qualität in Massivbauweise gefertigt und ausgebaut. Gebäude können mit maxmodul deutlich schneller und auch nachhaltig errichtet werden.
Foto: Reinhard Mederer

Die Betonent­wicklung:

Herausforde­rungen von morgen lösen.

Foto: Antje Wiech; Hintergrund: AdobeStock

Beton wird schon seit über Tausenden von Jahren als leistungsfähiger Baustoff verwendet. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich der Werkstoff durch wegweisende Weiterentwicklungen der Beton­rezepturen sowie bei Herstell- und Optimierungsmethoden zu einem der innovativsten Baustoffe unserer Zeit entwickelt. Die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft und bei vielen Themen, wie z. B. dem 3D-Druck von Beton, stehen wir erst am Anfang. Dank sich rasant entwickelnder technischer Möglichkeiten wird sich vieles in naher Zukunft verwirklichen lassen, was heute noch als nicht realisierbar erscheint. Mein Team und ich freuen sich auf diese Herausforderungen und auf eine spannende Zeit mit dem Superbaustoff Beton.

Norbert Philipp
Leiter Produktentwicklung

Green Concrete

Neue Betonkonzepte, die durch Substitution des Zements den umweltschädlichen CO2-Ausstoß reduzieren und durch die Erhöhung der Nachhaltigkeitsperformance den Klimaschutz aktiv fördern.
Foto: Shutterstock

Industriebeton

Neue Betone in Kombination mit neuen Fertigungsverfahren ermöglichen den Prozess der Automatisierung und Industrialisierung im Betonfertigteilwerk. Die leicht zu verarbeitenden, hoch fließfähigen und robusten Betone garantieren eine hohe Fertigungs­effizienz bei zugleich sehr guter Qualität. Lärm und hohe körperliche Belastung werden für das Produk­tions­personal vermieden.
Foto: Reinhard Mederer

Computergestützte Konzeption von Hochleistungsbetonen

Heutige Betone bestehen nicht nur aus Gesteinskörnungen, Zement und Wasser, sondern sind komplexe Multisysteme aus bis zu 12 Einzelkomponenten. Die jeweils erforderlichen Eigenschaften­ bei bestmöglicher Effizienz werden auf Basis von modernen Analysetechnologien und einer computergestützten Berechnung (z. B. Optimierung der Packungsdichte) auf den Punkt genau eingestellt ­(Beton-CAD). Anhand vorhandener Erfahrungswerte in der Datenbank und entwickelter Berechnungsalgorithmen können Eigenschaften des Betons vorausgesagt werden, sodass sich der experimentelle Anteil im Labor auf ­ein Minimum reduzieren lässt.
Foto: Shutterstock

Bewehrungsfreier Beton

Da derzeit die Zugfestigkeiten bei ca. 1/10 der Druckfestigkeiten liegen, bedingt durch die Morphologie der Phasen, muss der Beton mit zugfesten Materialien (überwiegend Stahl) verstärkt werden. Durch gezielte Modifikation der Phasenstrukturen mit neuartigen Zusammensetzungen der Mischungen kann es gelingen, die Phasen­struktur so zu verändern, dass die Zugfestigkeit erhöht werden kann. Möglicherweise gelingt es dadurch, das Materialverhalten so weit zu verbessern, dass auf eine zusätzliche Verstärkung verzichtet werden kann.

3D-Druck von Beton

Mit automatisierten Fertigungsverfahren sollen Bauteile mit individuellen, räumlich komplexen Geometrien kostengünstig hergestellt werden. Die Betonperformance kann innerhalb eines Bauteils variiert werden und dementsprechend lokale Anforderungen erfüllen. Beton wird nur an den Stellen eingesetzt, wo er benötigt wird. Dadurch können völlig neue Konstruktionen entstehen. Die Bauteile werden direkt am Bildschirm konstruiert und von dort direkt per Mausklick gefertigt.

Foto: Baumit GmbH / Jana Madzigon
Fotos: Astronaut: Shutterstock; Hintergrund: Pavel Chagochkin (Grundbild); Jäger brand & sales

Auf dem Weg vom Mond zum Mars

50 Jahre nach der historischen Mondlandung von Apollo 11 könnte mit der Besiedlung des Erdtrabanten ein weiterer wichtiger Schritt für die Menschheit folgen. In Zeiten globaler Rohstoffknappheit und sich ändernder Umweltbedingungen macht die Erschließung wertvoller Rohstoffe und seltener Metalle wie Iridium und Helium-3 eine Rückkehr zum Mond ebenso attraktiv wie dessen zentrale Bedeutung als Basisstation für bemannte NASA-Missionen zum Mars bis zum Jahr 2030. Wenn Menschen längere Zeit dort verbringen wollen, benötigen sie auch dauerhaft feste Unterkünfte, die sie vor Meteoriten und Strahlung schützen. Da ein Transport großer Mengen Material zum Mond aber unbezahlbar wäre, sollten Baumaterialien vorwiegend aus den lunaren Ressourcen (Regolith) selbst gewonnen werden. Dies erfordert komplett neue Ansätze in der Betontechnologie und in der Herstellung von Bauwerken aus Beton.

Mit Betonentwicklung die Zukunft durch neue Möglichkeiten gestalten.

Foto: Shutterstock

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Verbindung aller Terminals: Max Bögl errichtet Nahverkehrsstrecke auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens

Gemeinsam mit Siemens erhielt die Firmengruppe Max Bögl 2018 den Zuschlag zur Errichtung einer neuen Nahverkehrsverbindung zwischen den Terminals des Frankfurter Flughafens. Das derzeit noch im Bau befindliche Terminal 3 wird dabei an die beiden bestehenden Terminals 1 und 2 angebunden. Die Maßnahme wurde durch die FRAPORT AG im sogenannten Design-and-Build-Verfahren ausgeschrieben. Somit sind sämtliche Leistungen – von der Entwurfs- und Ausführungsplanung, über die Einholung sämtlicher Genehmigungen bis hin zum Bau und zur Inbetriebnahme der Strecke – durch den Auftragnehmer zu erbringen. Seit September ist die Strecke fertiggestellt; die Testfahrten mit den von Siemens eigens entwickelten Fahrzeugen laufen seit Mitte Oktober.

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