Foto: Firmengruppe Max Bögl

Infrastruktur: Monolithischer Brückenüberbau

Schneller Wiederaufbau nach Flutkatastrophe – Innovative Brückenbausysteme im Einsatz

Infrastruktur: Monolithischer Brückenüberbau

Schneller Wiederaufbau nach Flutkatastrophe – Innovative Brückenbausysteme im Einsatz

Der Wiederaufbau der im Juli letzten Jahres von der Flut zerstörten Infrastruktur läuft in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf Hochtouren. Um den betroffenen Menschen im Hochwassergebiet wieder ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen, hat der Ersatz der wichtigsten zerstörten Brückenbauwerke durch Neubauten oberste Priorität. Die Firmengruppe Max Bögl liefert dabei nicht nur industriell vorgefertigte Bauprodukte aus dem eigenen Haus, sondern übernimmt zudem auch die begleitende Ausführung der Erd-, Leitungs- und Straßenbauarbeiten. Durch dieses umfassende Leistungsspektrum aus einer Hand können alle wichtigen Maßnahmen schnell und planungsoptimiert durchgeführt werden.
B ei der verheerenden Katastrophe im Sommer 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zerstörten durch Starkregen hervorgerufene Sturzfluten innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Straßen, Brücken und Radwege. Wichtige Verbindungen zwischen einzelnen Städten, Dörfern und den dort lebenden Menschen waren gekappt.
Für den Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur setzen die Landesbetriebe auch beim Ersatzneubau von Brücken auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die innovative Verfahren zur schnellen und sicheren Errichtung von Bauwerken entwickelt haben.

Neue Bachüberführungen bei Euskirchen

Um wichtige getrennte Verbindungen wiederherzustellen und lange Umleitungsstrecken zu vermeiden, ersetzen die Brückenbaufachkräfte von Max Bögl in nur wenigen Monaten Bauzeit vier zerstörte Brücken über eher unscheinbare Bachläufe durch Neubauten. Zum Einsatz kommen direkt befahrbare Fahrbahnplatten, die seriell im Werk hergestellt werden. Als einzelne Module werden sie auf die Baustelle geliefert und dort zu einem monolithischen Brückenüberbau zusammengefügt.
Die Plattensegmente bestehen aus einem hochfesten selbstverdichtenden Beton, der sich durch seinen hohen Widerstand gegen mechanische und chemische Angriffe auszeichnet. Gegenüber konventionellen Lösungen entfällt dadurch der zeitintensive und witterungsabhängige Einbau der Abdichtung und des Fahrbahnbelags. Die Bauzeit vor Ort im nordrhein-westfälischen Euskirchen beträgt rund 50 Arbeitstage.

Ersatzneubau der Ahrbrücke bei Sinzig

Die über die Ahr führende vierspurige B9-Brücke bei Sinzig in Rheinland-Pfalz wurde durch das Hochwasser im Juli letzten Jahres schwer beschädigt. Sturzfluten unterspülten einen flachgegründeten Brückenpfeiler so stark, dass der aufliegende Überbau für die in Richtung Süden führenden Fahrbahnen einstürzte. Ende 2021 wurde die Firmengruppe Max Bögl beauftragt, das bis auf die Widerlager zerstörte Brückenbauwerk durch einen rund 100 m langen Neubau zu ersetzen.

 

Um die Bauzeit auch bei diesem Projekt zu reduzieren, kommen die bis zu 39 m langen Verbundträger Bögl zur Ausführung. Die bei diesem Trägerprodukt eingesetzten Werkstoffe Stahl und Beton, verbunden mit einem hohen Vorfertigungsgrad, ermöglichen es, Brückenüberbauten auch mit größeren Stützweiten schnell und wirtschaftlich zu realisieren.

Zeitgleich mit der Fertigung der Verbundträger im Werk erfolgt vor Ort der Bau der Brückenpfeiler. Die neue Brücke kann somit nach nur sieben Monaten Bauzeit bereits im Sommer 2022 für den Verkehr freigegeben werden.

 

Neben der eigentlichen Bauausführung verantwortet Max Bögl bei allen Baumaßnahmen auch die Ausführungsplanung und die Bodensondierungen zur Kampfmittelbeseitigung. Bei den Bachüberführungen in Euskirchen ist die Firmengruppe zudem für die Entwurfsplanung, die Leitungsumlegung sowie die Erd- und Straßenbauarbeiten zuständig.

Fotos: Land NRW VM / Günther Ortmann; Firmengruppe Max Bögl

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