Foto: Mathias Parzyk

Verbindung aller Terminals:

Max Bögl errichtet Nahverkehrsstrecke auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens

Verbindung aller Terminals:

Max Bögl errichtet Nahverkehrsstrecke auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens

Gemeinsam mit Siemens erhielt die Firmengruppe Max Bögl 2018 den Zuschlag zur Errichtung einer neuen Nahverkehrsverbindung zwischen den Terminals des Frankfurter Flughafens. Das derzeit noch im Bau befindliche Terminal 3 wird dabei an die beiden bestehenden Terminals 1 und 2 angebunden. Die Maßnahme wurde durch die FRAPORT AG im sogenannten Design-and-Build-Verfahren ausgeschrieben. Somit sind sämtliche Leistungen – von der Entwurfs- und Ausführungsplanung, über die Einholung sämtlicher Genehmigungen bis hin zum Bau und zur Inbetriebnahme der Strecke – durch den Auftragnehmer zu erbringen. Seit September ist die Strecke fertiggestellt; die Testfahrten mit den von Siemens eigens entwickelten Fahrzeugen laufen seit Mitte Oktober.

Jedes Bauteil ein Unikat

Über eine Gesamtlänge von 5.500 m errichtete die Firmengruppe Max Bögl eine zweigleisige Strecke auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens: 2.400 m Fahrweg liegen auf einem aufgeständerten Bauwerk im Norden; 2.500 m verlaufen ebenerdig entlang der Start- und Landebahnen und 600 m auf einem Bauwerk in Terminal 3, das ebenfalls von Max Bögl gebaut wurde.

 

Besonders der Streckenabschnitt im Norden stellte das Projektteam vor Herausforderungen – aufgrund der bestehenden Platzverhältnisse zwischen Terminal 1 und 2 sind die Überbaulängen nicht frei wählbar und die Stützenstellungen wurden vom Auftraggeber vorgegeben. Der Fahrweg schlängelt sich in diesem Bereich bspw. am Verteilerzentrum der Deutschen Post vorbei, wo die Strecke gerade mal 12 cm über dem Gebäudedach zum Liegen kommt. Deshalb war es notwendig, zunächst den optimalen Querschnitt für die unterschiedlichen Spannweiten zu finden, wodurch jedes Bauteil zum Unikat wird. So entstanden 310 Beton- und Stahlträger mit Spannweiten von bis zu 60 Metern und einem Gewicht von bis zu 200 Tonnen.

Spezialverfahren bei der Träger-Montage

Da die Arbeiten den laufenden Flughafenverkehr nicht beeinträchtigen durften, war die Montage der Bauteile wohl eine der herausforderndsten Aufgaben im Rahmen dieses Projekts. Ein besonderes Augenmerk ist auf die sogenannten CT-Träger zu legen, welche durch die Erreichung einer ZIE (Zulassung im Einzelfall) erstmals in Deutschland mit einer trockenen Fuge ausgeführt wurden. Bei CT-Trägern handelt es sich um Spannbetonträger, die aus bis zu drei Einzelteilen bestehen. Diese mussten auf der Baustelle in einer dafür entwickelten Fügestation gefügt und mittels Spanngliedern gekoppelt werden, bevor sie mithilfe von Schwerlastkränen auf ihre endgültige Position in bis zu 15 m Höhe gebracht wurden.

 

Im September montierte die Firmengruppe Max Bögl dann die letzten Träger am Terminal 1. Anschließend erfolgten das Aufbringen der eigentlichen Fahrbahn und der Ausbau der Strecke. Dabei wurden z. B. etwa. 40.000 Bohrungen für die Schienenbefestigungen durchgeführt, 11.000 m Gleise verbaut und ca. 20.000 m Stromschienen montiert. Zudem wird die Strecke beheizt, wofür ca. 180 km Heizkabel in die dafür im Beton vorgesehenen Leerrohre eingezogen werden mussten.

Testfahrten seit Mitte Oktober

Die Testfahrten mit den eigens für den Frankfurter Flughafen entwickelten Zügen aus dem Hause Siemens laufen seit Mitte Oktober. Die autonom fahrenden Transportmittel erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h und können rund 8.000 Passagiere transportieren. Die offizielle Inbetriebnahme der Strecke ist für 2025 geplant.

Fotos: Mathias Parzyk

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