Foto: Reinhard Mederer

Neuer Unternehmenssitz Grammer Campus

Konzern­zentrale und Technologie­schmiede unter einem Dach

Neuer Unternehmenssitz Grammer Campus

Konzern­zentrale und Techno­logieschmiede unter einem Dach

Klares Zeichen für die Region Oberpfalz und den Innovationsstandort Deutschland: Mit dem neuen Campus in Ursensollen nahe Amberg schuf Grammer eine attraktive, nachhaltige und moderne Arbeitswelt für über 700 Mitarbeiter. Das größte Bauprojekt in der langjährigen Unternehmensgeschichte des Automobilzulieferers realisierte die Firmengruppe Max Bögl in einer Rekordbauzeit von rund zwei Jahren.

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ie Kombination aus Konzernzentrale und integriertem Technologiezentrum am gleichen Standort bietet beste räumliche Voraussetzungen, Effizienz und Synergien in den Entwicklungsprozessen zu steigern. Erstmals wurden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an einem Ort gebündelt und so eine optimale Zusammenarbeit über verschiedene Bereiche und Funktionen hinweg geschaffen. Wichtig für Grammer, um Innovationen in den Bereichen Automotive und Commercial Vehicles weiter voranzutreiben. Ein weiterer Vorteil ist die exponierte Lage des Campus in direkter Nähe zur Autobahn A6, sodass Grammer für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter gleichermaßen sehr gut erreichbar ist.

Mehr Kreativität und Produktivität

Um dieses Ziel zu erreichen, erstellte die Firmengruppe Max Bögl in zwei Bauabschnitten einen hochinnovativen Gebäudekomplex, in dem die Mitarbeiter dank moderner, heller Büro- und Besprechungsräume sowie unterschiedlich gestalteter Kommunikationszonen kreativ und effizient arbeiten und kommunizieren können. Die Decken sind mit einer Betonkernaktivierung versehen. Über eingebaute Rohrsysteme zirkuliert das darin befindliche Wasser und nimmt je nach Temperatur Wärme auf (Kühlung) oder gibt Wärme an die Decke ab (Heizung). Das sorgt für ein angenehmes Raumklima.

„Mit seiner offenen Architektur ist der Grammer Campus ein starkes Symbol für unsere neue Unternehmenskultur und Ausdruck unserer Innovationskraft.“

Thorsten Seehars

Vorstandsvorsitzender der Grammer AG

Hochbau-Expertise von Max Bögl

Dass der neue Grammer Campus zugleich ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Oberpfalz ist, davon ist auch Johann Braun, Vorstand Hochbau bei Max Bögl, überzeugt. Er bedankte sich für das vom Bauherrn entgegengebrachte Vertrauen, dass die Firmengruppe das bis dato größte Bauprojekt des renommierten Automobilzulieferers abwickeln durfte. „Durch unsere langjährige Erfahrung im Hochbau konnten wir das Projekt in sehr guter Qualität fertigstellen und so den Mitarbeitern eine attraktive und moderne Arbeitsumgebung schaffen.“

Anspruchsvolle Architektur in Mischbauweise

Der neue Grammer Campus mit vier Bürokomplexen, Rechenzentrum, Parkflächen und Mitarbeiterrestaurant erstreckt sich über eine Büro- und Nutzfläche von ca. 17.500 m², die sich auf vier Geschosse verteilt. Für den Bau wurden rund 12.000 m³ Transportbeton verarbeitet und knapp 2.000 to Betonfertigteile verbaut, die im firmeneigenen Werk in Sengenthal in höchster Qualität und Präzision vorgefertigt wurden. Eine Besonderheit des vom Architekturbüro jb architekten GmbH geplanten Komplexes ist die hochwertige Fassade, die 2,5 m hohe Brüstungsfenster mit jeweils drei großen, übereinanderliegenden Lamellen beinhaltet. Um die Hanglage des rund 45.000 m² großen Bauareals mit bis zu 20 m Höhenunterschied zu meistern, wurde der gesamte Baukörper auf Bohrpfähle gestellt.
Ergänzt wird der neue Campus um ein modernes Parkhaus mit neun Parkebenen im Parkhaussystem Bögl.

Schlüsselfertiges Parkhaus

Neben dem neu gebauten Bürokomplex realisierte Max Bögl auch ein Systemparkhaus in Stahlverbundbauweise für 484 PKW. Damit stehen den Mitarbeitern der Grammer AG künftig auf neun Split-Level-Ebenen bzw. 4,5 Geschossen ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Über zwei Treppenhäuser, die mit einer Schuppenglasfassade versehen wurden, lassen sich die Parkebenen bequem erreichen. Eine Stahlkonstruktion mit aufgebrachtem Trapezblechdach schützt die oberste Etage vor Witterungseinflüssen. Für die Fassade des 80 m langen und 33 m breiten Parkhauses kam ein Integra-PW-Blendschutz zur Ausführung.

Wie der neue Campus in zwei Bauabschnitten realisiert wurde und wie harmonisch sich die einzelnen Gebäuderiegel in die parkartigen Außenanlagen des Hanggrundstücks einfügen, sehen Sie in unserem Zeitrafferfilm.
Wie der neue Campus in zwei Bauabschnitten realisiert wurde und wie harmonisch sich die einzelnen Gebäuderiegel in die parkartigen Außenanlagen des Hanggrundstücks einfügen, sehen Sie in unserem Zeitrafferfilm.

Bauprofi im Interview

Im Interview mit „mbquadrat“ erzählt Projektleiter Kilian Knobel von seinen persönlichen Highlights und den Herausforderungen, die das kürzlich abgeschlossene Projekt des neuen Unternehmenssitzes der Grammer AG mit sich brachte.

Projektleiter Kilian Knobel 

Was waren für Sie die Besonderheiten bzw. die Highlights des Projektes „Grammer Campus“ in Ursensollen?

Kilian Knobel: Um die Vielzahl der einzelnen Gewerke für das gesamte Bauvorhaben optimal zu koordinieren, haben wir die Last Planner Methode angewendet und damit den gesamten Bauablauf präzise geplant und gesteuert. Auf diese Weise wurden für jede Etage und jeden Bereich Arbeitsläufe erstellt, die vor Ort von unseren Partnerfirmen ausgeführt und von uns geprüft werden konnten. Zu den Highlights des Projektes zählte für mich der Einhub der filigranen Verbindungsbrücke aus Stahl und Glas zwischen den Bauabschnitten 1 und 2. Und natürlich die Tatsache, den Campus nach einer Rekordbauzeit von rund zwei Jahren mit all seinen Facetten fertiggestellt zu sehen.

Gab es bei diesem Projekt besondere Herausforderungen, die Sie als Projektleiter bewältigen mussten?

Eine große Herausforderung war die frühzeitige Übergabe des ersten Bauabschnittes inklusive der Außenanlagen neun Monate vor Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes. Da die gesamte Haustechnik, die den ersten Bauabschnitt versorgt, im zweiten Bauabschnitt untergebracht ist, musste die Ausführung der Technikbereiche bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt abgeschlossen werden. Und das, obwohl sich die Gebäudeteile um die Technikbereiche herum noch im Rohbauzustand befanden.

Was bleibt Ihnen beim Projekt „Grammer Campus“ am meisten in Erinnerung?

Für mich ist das Bauvorhaben in Ursensollen ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielfältigkeit und das effiziente Zusammenspiel unserer Fachbereiche Hochbau und Tiefbau. Die Erstellung eines gesamten Campus inklusive Parkhaus, Rechenzentrum und Außenanlagen zeigt die hohe Wertschöpfungstiefe unserer Firmengruppe Max Bögl unter Nutzung aller hausinternen Ressourcen.

Grammer AG – von der Sattlerei zum Weltkonzern

Die Erfolgsgeschichte von Grammer begann vor mehr als 100 Jahren, als Willibald Grammer im oberpfälzischen Amberg eine Sattlerei eröffnete. Seit dieser Zeit hat sich das Unternehmen vom regionalen Anbieter von Sitzkissen zum Global Player in der Automotive- und Nutzfahrzeugindustrie entwickelt. Heute ist der Konzern mit seinen beiden Unternehmensbereichen Automotive und Commercial Vehicles spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für PKW-Innenausstattung sowie von Fahrer- und Passagiersitzen für Offroad-Nutzfahrzeuge, LKW, Busse und Bahnen.

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Weitere Informationen zur Grammer AG finden Sie unter folgendem Link:

Fotos: Reinhard Mederer; Firmengruppe Max Bögl; GRAMMER AG; Videos: DEVISUBOB; GRAMMER AG

Weitere Informationen zum Leistungsbereich Hochbau finden Sie auf unserer Website:

Weitere Informationen zu Parkhäusern finden Sie auf unserer Website:

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