Foto: Firmengruppe Max Bögl

Frauenpower in der Baubranche

maxmodul Bauleiterin Sandra Vögele im Interview

Frauenpower in der Baubranche

maxmodul Bauleiterin Sandra Vögele im Interview

Anlässlich des Weltfrauentags wurde unsere Bauleiterin Sandra Vögele aus dem Geschäftsbereich maxmodul interviewt. Dabei stellt sie ihren Werdegang sowie ihren Weg zu Max Bögl dar und erzählt welches Projekt sie aktuell leitet. Im Rahmen dessen möchte sie potentiellen Nachwuchskräften, vor allem Frauen, sämtliche Hemmnisse nehmen und aufzeigen, dass auch für Frauen in der Baubranche einige Chancen und Karrieremöglichkeiten warten.

Was sind Deine konkreten Aufgaben
als Bauleiterin bei Max Bögl?

Ganz grob gesagt: Organisieren und Strukturieren. Das große Ziel ist es, die Baustelle fristgerecht und mangelfrei zu übergeben sowie das Projekt zu den kalkulierten Kosten fertigzustellen. Es werden kleinere Leistungspakete geschnürt, die dann von A bis Z organisiert werden müssen.
Alle Pakete müssen dann in einen festgelegten Zeitablaufplan gepackt werden und so strukturiert werden, dass das große Ziel erreicht werden kann.

 

Als Bauleitung hat man zur Aufgabe, diesen Zeitplan immer vor Augen zu haben und Maßnahmen zu ergreifen, diesen Plan einzuhalten oder wieder in Spur zu bringen, wenn es mal zu unvorhersehbaren Hindernissen kommt.
Man ist einer Baustelle zugeteilt, bis das Projekt abgeschlossen ist.


Aktuell ist das bei mir ein Lidl Markt mit darüber liegenden, modularen Wohnungen. Mich fasziniert am meisten an der Bauleitung, dass es abwechslungsreich ist. Jede Baustelle ist anders und doch bestehen gewisse Routinen. Außerdem interagiert man mit so vielen verschiedenen Leuten, wie den Kunden, aber auch mit Mitarbeitenden. Das macht einfach Spaß.

Steckbrief

Sandra_Selfie_quadrat

Wir würden gerne mehr über Deinen beruflichen Werdegang erfahren. War Bauleiterin schon immer Deine angestrebte Position? Wie bist Du zu diesem Beruf gekommen?

Ich habe Wirtschaftspädagogik studiert und wäre somit im Bereich Erwachsenenbildung tätig geworden.
Durch bestehende Kontakte nach der ersten Praxiserfahrung bei Max Bögl wurde ich auf eine erneute Praktikumsstelle im Bereich Modulbau aufmerksam.

 

In diesem Geschäftsbereich werden zum Beispiel Wohnungen und Büroräume aus vorgefertigten Modulen erstellt. Die moderne Fertigung, die spannenden und abwechslungsreichen Aufgabengebiete und das aufgeschlossene Team haben mich einfach überzeugt.
Im Rahmen meines Praktikums war ich dann oft auf den Baustellen unterwegs und konnte erste Erfahrungen sammeln. Ein Bauleiter ist mir besonders in Erinnerung geblieben, er war wie ein Mentor für mich. 

Ich durfte dank diesem Bauleiter und dem großen Vertrauen, das meine Vorgesetzten in mich gesetzt haben, schon früh Verantwortung übernehmen und habe dadurch festgestellt, dass mir das sehr viel Spaß macht und ich die Tätigkeit auch zunehmend beherrsche.

 

Nach einem Jahr intensiven Erfahrungen auf der Baustelle und im Werk in Bachhausen habe ich dann in Abstimmung mit dem damaligen Bereichsleiter den Entschluss gefasst: Ich werde Bauleiterin. Und auch als Anfängerin in der Bauleitung hatte ich wieder einen Vorgesetzten, der mein Mentor wurde und mir den Eintritt in meinen neuen Berufsweg viel leichter gemacht hat.

Warum bist Du ein „Bögler“ und was schätzt Du an der Firma Max Bögl besonders?

Ganz klar: Das Team. Ein Job muss Spaß machen und damit dies der Fall ist, müssen die Kolleginnen und Kollegen passen, die dich den ganzen Arbeitstag begleiten. 

 

Aber ich bin auch sehr stolz, Bögler zu sein. Man kennt Max Bögl. Die Firma verkörpert durch die Firmengeschichte und durch aktuelle und abgeschlossene Projekte ein stabiles und innovatives Unternehmen.

Wie siehst Du die Rolle der Frau in der Baubranche?

Frauen im Bau gibt es, aber noch nicht genug. Und man muss ganz klar sagen, dass es keine geschlechterspezifischen Vor- oder Nachteile gibt, um als Bauleitung besonders qualifiziert zu sein oder eben nicht.

 

Man sollte einfach die Leidenschaft und die notwendigen Qualifikationen mit sich bringen, die einem in einem gewissen Beruf helfen und vorantreiben. Es gibt sicher auch Berufe, die harte körperliche Arbeiten mit sich bringen, da tut man sich als Frau gegebenenfalls schon schwerer. Aber das sollte kein Hindernis sein, den Berufsweg in der Baubranche zu fokussieren.

 

Wichtig ist, dass man sich ein Berufsfeld, wie beispielsweise einer Bauleiterin vorstellen kann und sich diesen Karriereweg auch zutraut.

Wie gestaltet sich Dein Arbeitsalltag in einem Team mit vielen männlichen Kollegen?

Nicht anders als bei einem Beruf nur mit Frauen. Meine Kollegen sind für mich Menschen, zu denen man auf unterschiedliche Weise mehr oder weniger Bezug hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie in irgendeiner Art und Weise konkrete Ablehnung von männlichen Kollegen zu spüren bekommen habe.

Manchmal wird man von externen Personen fragend angesehen, wenn man durch die Baustelle läuft und sich noch nicht vorgestellt hat. Das liegt aber leider immer noch an dem Denken, dass Frauen im Bau unüblich sind. Am besten ist, man ergreift selbst die Initiative und stellt sich vor, dann ist das auch gar kein Problem.

Auf was bist Du besonders stolz? Welche Projekte waren für Dich Meilensteine oder Highlights in Deiner Bögl-Karriere?

Ganz klar: Das Projekt in Leipzig, welches vor meinem aktuellen Projekt stattfand. Bei diesem Vorhaben hat einfach so viel Positives zusammengespielt und funktioniert, dass es bis zuletzt Spaß gemacht hat. Wir waren schon ein paar Jahre in der Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und so wusste man ganz genau, was dieser wollte, wie man miteinander umgeht und vieles mehr.


Wir haben insgesamt 99 Wohnungen erbaut und konnten durch Erfahrungswerte aus vergangenen Projekten die eingesetzten Module als solches optimieren und somit die Qualität erhöhen.


So konnten wir das Projekt noch vor der Frist und trotz Corona fertigstellen. Wenn all diese positiven Aspekte zusammenkommen, dann macht es einfach Spaß und bleibt in Erinnerung.

maxmodul Projekt Leipzig

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Dass man sich in der Belegschaft nicht nur auf der Arbeit begegnen kann, sondern auch mal abseits davon. Leider war das aufgrund der Pandemie nun lange Zeit nicht möglich. Der Teamgedanke sollte zudem über das Arbeitsverhältnis hinaus gestärkt werden.

 

Ich wünsche mir auch, dass sich mehr junge Leute für den Beruf als Bauleiter/in interessieren. Der Beruf bringt zahlreiche Vorteile mit sich und insbesondere innerhalb der Firmengruppe Max Bögl gibt es – vor allem auch für junge Leute – zahlreiche Aufstiegschancen. Dafür muss man nur offen sein.

Was würdest Du jungen Frauen raten, die sich eine Karriere in der Baubranche vorstellen können?

Sei ein Teil vom Team! Ihr seid nicht besser oder schlechter als andere. Wie man als Frau erwartet, in keine Schublade gesteckt zu werden, so sollte man das auch nicht mit den männlichen Kollegen machen. Der Mensch sollte im Vordergrund stehen und nicht das Geschlecht.

Man sollte sich trauen, sich zu bewerben, einfach mal reinzuschnuppern, ein Praktikum zu machen.
Natürlich muss man auch ein selbstbewusstes Auftreten mitbringen und sich nicht vor herausfordernden Situationen, sowohl im Team oder auch mit den Kunden, scheuen.

Abschließend gesagt: Man muss sich seiner Rolle bewusst sein und sich darin wohlfühlen. Alles andere kann man lernen, wenn man es einfach ausprobiert.

Und zu guter Letzt – wie schaffst Du Dir einen Ausgleich von der Arbeit?

Wandern! In der Natur draußen sein ist für mich der beste Ausgleich. Man kann es super abwechslungsreich gestalten, je nachdem wie anspruchsvoll die Arbeitswoche war. So habe ich immer die perfekte Balance – nicht zu viel und nicht zu wenig.

Was möchtest Du zukünftigen Kolleginnen mitteilen?

Bei dieser Frage denke ich darüber nach, was mir persönlich auf meinem Weg leichtfiel und ich muss ganz klar sagen: Sucht den Kontakt zu euren Kolleginnen und Kollegen. Durch mein Praktikum konnte ich sämtliche Abteilungen kennenlernen und hatte so viele Kontakte, unter anderem den Mentor, der mir später sehr viel beibrachte und somit wurde ich da auch reingeholt, indem ich jemanden hatte, der mir zur Seite stand.
Sandra Vögele, maxmodul Bauleiterin
und Johann Bögl, Gesellschafter
Fotos: Firmengruppe Max Bögl; Vonovia SE

Weitere Informationen zum Leistungsbereich Wohnen finden Sie auf unserer Website:

Weitere Artikel

Verbindung aller Terminals: Max Bögl errichtet Nahverkehrsstrecke auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens

Gemeinsam mit Siemens erhielt die Firmengruppe Max Bögl 2018 den Zuschlag zur Errichtung einer neuen Nahverkehrsverbindung zwischen den Terminals des Frankfurter Flughafens. Das derzeit noch im Bau befindliche Terminal 3 wird dabei an die beiden bestehenden Terminals 1 und 2 angebunden. Die Maßnahme wurde durch die FRAPORT AG im sogenannten Design-and-Build-Verfahren ausgeschrieben. Somit sind sämtliche Leistungen – von der Entwurfs- und Ausführungsplanung, über die Einholung sämtlicher Genehmigungen bis hin zum Bau und zur Inbetriebnahme der Strecke – durch den Auftragnehmer zu erbringen. Seit September ist die Strecke fertiggestellt; die Testfahrten mit den von Siemens eigens entwickelten Fahrzeugen laufen seit Mitte Oktober.

Weiterlesen »

Planung und Digitalisierung – Zentralbereichsleiter Konrad Kudla im Interview

Berufspraktikum, Diplomarbeit, Zentralbereichsleitung – Dr.-Ing. Konrad Kudla erlebte während seiner beruflichen Laufbahn bei Max Bögl zahlreiche Höhepunkte. Selbst in Zeiten, in denen er nicht aktiv bei der Firmengruppe tätig war, blieb der persönliche und geschäftliche Kontakt bestehen. Im Interview sprechen wir mit ihm über seinen Werdegang, seine Verbindung zu Max Bögl und seine Pläne für den Zentralbereich Planung und Digitalisierung.

Weiterlesen »

Transport System Bögl: Weiche für TSB auf Teststrecke in Sengenthal in Betrieb genommen

Gerade für besonders stark frequentierte Logistik-Hubs spielen effiziente Transportsysteme eine wichtige Rolle. Erreicht wird diese Effizienz durch die Bereitstellung von verschiedenen Weichenkonfigurationen und -elementen, eine modulare Erweiterung des Streckennetzes und eine flexible Streckenführung. Für das Fahrwegprofil des Transport System Bögl wurde deshalb ein spezielles Weichenkonzept entwickelt, welches den Anforderungen gerecht wird und einen zuverlässigen und effizienten Spurwechsel in kürzester Zeit ermöglicht. Dabei werden die Weichenarme vollautomatisiert durch elektrische Antriebe in weniger als 20 Sekunden in die gewünschte Position bewegt.

Weiterlesen »